44. Leverkusener Jazztage: Garant für Finest Funk, Soul, Jazz und Blues

 

Ab 3. November ist es wieder soweit und es heißt Bühne frei für die großen Starts der Jazz-Szene. Dann geben sich Jan Delay, Candy Dulfer, Richard Bona, Incognito, John Scofield, Rebekka Bakken und viele andere Künster*innen im Forum sowie im Erholungshaus quasi die Klinke in die Hand. Auch bei den 44. Leverkusener Jazztage hat Festivalleiter Fabian Stiens wieder ein hervorragendes Gespür für die Auswahl der Künstler und Events bewiesen – für zahlreiche Konzerte sind nur noch Restkarten zu bekommen; Jan Delay ist sogar bereits schon ausverkauft. Um auch den Nachwuchs für Jazz und Co zu gewinnen, richten sich die Jazztage mit der Veranstaltung von „Dikka“ erstmals auch ein ganz junges Publikum.

Den musikalischen Auftakt am 3. November macht Philipp Poisel, ein deutscher Singer-Songwriter, der für seine einfühlsamen und melancholischen Lieder bekannt ist. Mit seiner sanften und emotionalen Stimme schafft es Philipp Poisel, seine Zuhörer*innen tief in seine Texte und Melodien einzubeziehen. Seine Musik hinterlässt Spuren in den Herzen seiner Fans und macht ihn zu einer festen Größe in der deutschen Musiklandschaft.


Am Samstag, den 04. November, teilen sich Beth Hart und Henrik Freischlader den Abend im Forum. Henrik Freischlader kehrt auf die Bühnen der Clubs und Festivals zurück – mit neuer Band und einem neuen Studio Album. Es wird wieder rockiger und natürlich auch etwas lauter als im Internet. Das klassische Bluesrock-Quartett bilden Schlagzeug, Bass, Hammond Orgel, Gitarre & Gesang und es darf sich auf alte Bekannte gefreut werden. Neben den neuen Songs, dürfen sich nach einer so langen Pause außerdem Lieblingsstücke gewünscht werden.
Im Erholungshaus ist Gregor Meyle & Band zu hören. Viele kennen den Songpoeten mit Hut, Brille und Gitarre aus TV-Formaten wie „Sing meinen Song – das Tauschkonzert, „Meylensteine“ und aktuell „Your Songs“.


Gemeinsam mit seiner Champions-League-Band steht er über zwei Stunden auf der Bühne, präsentiert große Emotionen und ein Cross-Over aus zahlreichen Musikstilen. Jedes Jahr hat er neue Songs mit ihm Gepäck: 2023 werden das vor allem Titel aus dem neu erscheinenden Album „Gleichgewicht“ sein, in dem er von der Balance singt, die ein reisender Musiker zwischen Tourneen, Songwriting und Zeit für die Familie finden muss und möchte. Herausforderungen, die das Leben als Familienmensch und Vater mit sich bringen, die aber auch die Würze des Lebens ausmachen. Und in bester Songpoeten-Manier erzählt er natürlich auch wieder viele Geschichten: unverkennbar und authentisch.


Am 5. November ist im Forum Mario Biondi zu Gast. Die sinnlichen Grooves kombiniert mit der unglaublich gefühlvollen, einzigartigen Stimme geben seinen internationalen Produktionen einen unvergleichlichen Charme, der Herzen erwärmt. In Italien ist Mario Biondi bereits in jeder Ecke des Landes bekannt und kann mehrere Gold-Platten sein Eigen nennen. Die FAZ attestiert Ihm „Den Soul im Leib…“ und Jazzmagazine wie Jazzthing beschreiben seine Alben als „eine höchst gelungene Mixtur aus neuen Songs aus eigener Feder und abenteuerlustigen Versionen von Songs diverser brasilianischer Größen“. Am gleichen Abend sind zudem Kurt Elling und Mica Millar zu hören.

Im Erholungshaus knüpft der Liedermacher Konstantin Wecker mit „Utopia 2.0 – Wir werden weiter träumen“ 2023 an sein umjubeltes Programm Utopia an. Wie der Titel schon verrät, handelt es sich dabei um keine reine Fortsetzung, sondern um eine konsequente Weiterentwicklung des Programms aus dem Jahr 2021 – mit unbekannten Arrangements und aktuellen Gedichten und Gedanken. Was geblieben ist, ist die Sehnsucht des poetischen Träumers und politischen Fantasten nach grenzenlosem Frieden und Freiheit. Ungebrochen sind auch seine unbändige Lust und Kraft, den Menschen Mut zu machen ihre Ohnmacht zu übertrumpfen. Schon allein deshalb ist Utopia 2.0 Konstantin Wecker pur und ein Muss für all diejenigen, die das Vorgänger-Programm coronabedingt nicht sehen konnten.

Bühne frei für Sweet Soul Musik

Lee Fields / Foto: Leverkusener Jazztage Lee Fields / Foto: Leverkusener Jazztage


Am Montag, 6. November heißt es „Bühne frei für Soul“: Lee Fields, der vom Rolling Stone für seinen "klassischen amerikanischen Soul-Sound" gelobt wird, und zu den großen reinen Soul-Sänger der Gegenwart gehört. 
Der in North Carolina geborene Fields kam 1967 in New York City an, inspiriert von James Browns legendärem Auftritt in der T.A.M.I. Show, um sich selbst zum Soulstar zu machen. In den folgenden Jahrzehnten erwarb sich Fields einen hart erarbeiteten Ruf als wahrer König des Funk mit einer Reihe von Alben und Singles.
Im Jahr 2001 öffnete Produzent Gabriel Roth die Türen von Daptone Records. Jetzt ist Fields offiziell Teil des Daptone-Rosters und hat sich zum 25. Jahrestag ihres ersten Zusammentreffens wieder mit Roth zusammengetan, um Sentimental Fool aufzunehmen, eine tiefgründige, bluesgetönte Sammlung, die die Schönheit, Kraft und rohe Menschlichkeit von Fields' Stimme gekonnt in Szene setzt. „Bei mir dreht sich alles um Emotionen, sagt Lee Fields. “Auf dieser Platte gehe ich tiefer, als ich es jemals getan habe.“
Am gleichen Abend zu hören sind Sängerin Liv Warfield, die kürzlich in dem Projekt „The Prince Experience“ gemeinsam mit der WDR-Bigband beim Jazzfest Bonn brillierte, sowie Anika Nilles.
Ebenfalls am 6. November wird Pianist und Anti-Apartheid-Aktivist Abdullah Ibrahim, im Erholungshaus begeistern. Ibrahim von Nelson Mandela als „unser Mozart“ bezeichnet, ist Südafrikas bedeutendster Pianist und ein weltweit geschätzter Musiker. Der gebürtige Kapstädter, der unter dem Namen Dollar Brand Bekanntheit erlangte, wurde sehr früh einem Melting Pot an kulturellen Einflüssen ausgesetzt: Afrikanische traditionelle Musik, christliche Hymnen, Gospels und Spirituals sowie amerikanischer Jazz, Township- und klassische Musik. Aus dieser Mischung aus Weltlichem und Religiösem, Traditionellem und Modernem entstand Abdullah Ibrahims unverwechselbarer Sound und musikalisches Repertoire. Ende April 2023 ist es 60 Jahre her, dass er dem Apartheidregime den Rücken kehrte und seine ersten Konzerte in Europa gab, wo er die Gelegenheit hatte, amerikanische Jazzmusiker wie John Coltrane, Duke Ellington oder Art Blakey & The Jazz Messengers zu treffen.

Richard Bona / Foto: Leverkusener Jazztage Richard Bona / Foto: Leverkusener Jazztage

Am 7. November ist der Abend im Forum fast schon ein Pflichttermin für die Freunde der tiefen Töne: Bassistin Kinga Glyk und Bassist Richard Bona werden dann das Forum zum Groooven bringen, auch wenn Stanley Clarke leider nicht dabei sein kann, wie ursprünglich geplant.Kinga Glyk machte im Internet mit unvorstellbaren Klickzahlen ihres „Tears in Heaven“-Videos auf sich aufmerksam. Im Anschluss daran war sie fast ununterbrochen auf Tournee – spielte kleine Clubs und große Festivals. „Als ich ein kleines Mädchen war, habe ich immer so getan, als wäre ich selbst eine Bassistin, und ich wusste immer, dass ich Bass spielen wollte. Für mich ist es das beste Instrument der Welt“. Jetzt erscheint bei Warner Music ihr CD „Feelings“ mit brandneuer Musik getränkt von Blues, Funk, Soul und Jazz und in einer neuen Besetzung. 

Kinga Glyk / Foto: Peter Hönnemann Kinga Glyk / Foto: Peter Hönnemann

Im Erholungshaus sind Trilok Gurtu, das Jakob Bänsch Quartett feat. Alma Naidu sowie die Claus Fischer Band feat. Peter Weniger zu hören. Seit 34 Jahren, also seit seinem Debutalbum Usfret, ist der indische Drummer und Tabla-Meister Trilok Gurtu immer mit einer eingespielten Band und einem ganz spezifischen Plan ins Studio gegangen. Für sein 21. Album als Leader hat der begabte Musikrebell beschlossen, etwas ganz anderes auszuprobieren. Das Band-Konzept meidend, improvisierte Gurtu im Studio mit einer Reihe von Instrumenten, darunter Tablas, Trommeln, Keyboards, E-Bass und dem Basic 1, einer vom deutschen Instrumentenbauer Ferdinand Forsch entwickelten revolutionären Saiten-Schlagzeug Mischform. „Es ist ein unglaubliches Instrument,“ so der Musikpionier. „Ich könnte eine einstündige Show nur mit diesem einen Instrument abliefern.“

Jakob Bänschs Album „Opening“ ist wohl eines der vielversprechendsten Debutalben eines Trompeters, seit Wynton Marsalis 1982 das nach ihm selbst benannte Album für Columbia Records veröffentlicht hat. Beide Trompeter waren bei den Aufnahmen zu ihren jeweiligen Debuts gerade einmal 19 Jahre alt. „Wynton ist eines meiner großen Idole“, so Jakob.  Sängerin Alma Naidu konnte schon beim hiesigen Beethovenfest im Telekom Forum mit eigenen Songs ihre wunderschöne Stimme zum Besten geben und wird dem Quartett eine besondere Farbe verleihen.

Vielseitig und viel-saitig: Claus Fischer

Claus Fischer / Foto: Lena Semmelroggen Claus Fischer / Foto: Lena Semmelroggen


Auch wenn der gebürtige Leverkusener und Wahl-Kölner nicht als Multi-Instrumentalist gilt – de facto ist er einer. Ein erster Blick auf die Besetzung kündet bereits von einer wahren Personalunion: ein vierfacher Fischer - als Bassist (so kennen ihn die meisten), als Gitarrist, als Schlagzeuger und als Perkussionist. Ein Mann mit vielen Seiten und Saiten, ein Mann für viele Fälle und Felle. Schlagzeug und Gitarre spielte Claus schon lange, bevor er mit siebzehn zum Bass wechselte. Ein für ihn unvergesslicher Gig mit Chaka Khan verschaffte ihm die Gewissheit: Von nun an sollte der E-Bass sein Hauptinstrument sein. Seitdem glänzt er als Tieftöner in Fernseh-Produktionen (mit den Heavytones in TV Total, Anke Late Night, derzeit in Let the Music Play) und auf unzähligen Konzerten und Alben (Stefan Raab, Wolfgang Haffner, Simon Oslender und Peter Weniger, Lionel Ritchie, mit Bill Evans & The Spykillers, Don Grusin, Lee Ritenour und Larry Carlton).

DIKKA - Stoff für die Kleinsten vom rappenden Rhinozeros


Mit DIKKA bieten die Leverkusener Jazztage auch „Stoff für die Kleinsten. Nach dem Debüt „Oh Yeah!“ veröffentlichte das rappende Rhinozeros mit „Boom Schakkalakka“ am 26.8. sein zweites Album. Und auf dem gibt’s wieder jede Menge wilde, freche und lustige Songs für starke Kinder – und genau so auch für deren Eltern! Moment mal kurz: Das Album heißt wie?! „Boom Schakkalakka“? Ganz genau!“ Das ist nämlich HipHop-Slang und ein Satz, den man sagt, wenn etwas richtig Cooles passiert ist. DIKKA lässt die Nashorn-Party nicht allein steigen, sondern hat natürlich wieder jede Menge Kumpelinen und Kumpels dabei! Auf „La Bamba“ feiern DIKKA und Alvaro Soler zum Beispiel eine „Superdupermegasause“ mit extralanger Polonaise – und zwar mit allen, also wirklich allen: Der Familie und den Freunden, der Gang, der Crew und der Clique.

DIKKA / Foto: Leverkusener Jazztage DIKKA / Foto: Leverkusener Jazztage


Hinter DIKKA steckt Simon Müller-Lerch a.k.a. Sera Finale, einer der erfolgreichsten deutschen Textdichter. Der Berliner begann seine Karriere als Rapper, anschließend bildete er gemeinsam mit Claus Capek das Duo Keule, ehe er sich ab 2011 dem Songwriting zuwandte. Als Autor feierte er ab 2009 erste Erfolge mit dem dreifach vergoldeten Album „Schöne Neue Welt“ von Culcha Candela sowie dem Song „Monsta“, der sich millionenfach verkaufte. Als Co-Autor war Finale außerdem an Nummer-1-Hits wie „Je Ne Parle Pas Francais“ von Namika und „Astronaut“ von Sido und Andreas Bourani beteiligt. Für Letztere wurde er 2017 und 2019 mit dem Deutschen Musikautorenpreis für das erfolgreichste Werk ausgezeichnet. Er erhielt für seine Arbeit insgesamt 50 Gold- und über 30 Platin-Schallplatten für diverse Singles, Alben und Best Of-Alben.

Darüber hinaus wirkte er in den letzten Jahren an den Songs und Alben von Künstlern wie Udo Lindenberg, Helene Fischer oder Mark Forster mit. Des Weiteren steuerte er für die Kinderfilme „Hanni und Nanni“, „Wendy“ und „Vier zauberhafte Schwestern“ etliche Lieder bei. Zudem hat er gerade erst „Hamilton“, das erfolgreichste Musical der letzten Jahre, vom englischen Original ins Deutsche übersetzt.


Die Idee zu DIKKA kam Sera Finale, als er mit seinen Töchtern Musik für Kinder hörte – und die klang viel zu oft viel zu sehr von oben herab, anstatt sich mit der Zielgruppe auf Augenhöhe zu bewegen. Gemeinsam mit seinen Töchtern machte Sera Finale sich daran, genau das zu ändern – und fand obendrein nach Jahren, in denen er, wie er selbst sagt, „Gefühle für Erwachsene repariert hat“, eine neue Lebensaufgabe und ein Herzensthema gleichermaßen.

Konzert-Tipp vom Festivalleiter: Cory Henry


Auf den 8. November freut sich Festivalleiter Fabian Stiens besonders: Dann wird Cory Henry, amerikanischer Jazz-Organist und -Pianist, Gospelmusiker und Musikproduzent im Erholungshaus auftreten.
Henry spielte als Wunderkind angeblich bereits mit zwei Jahren Klavier und Orgel. Mit sechs Jahren gab er sein Debüt am Apollo Theater. Er begann seine Musikkarriere 2006 mit einer Tour mit verschiedenen Mainstream- und Gospel-Künstlern, darunter Yolanda Adams und Stanley Brown. Kenny Garrett holte ihn in seine Band. Auch arbeitete er mit Bruce Springsteen, The Roots und vielen anderen. Von 2012 bis 2018 gehörte Henry zum Jazz- und Funkensemble Snarky Puppy.

Im Jahr 2016 veröffentlichte Henry unter eigenem Namen das mit Gospel angereicherte Livealbum The Revival. Beim Jazzfestival Frankfurt 2017 begegnete er der hr-Bigband. Henry verließ Snarky Puppy im Jahr 2018, um sich auf seine Solokarriere zu konzentrieren und veröffentlichte Art of Love mit seiner Band The Funk Apostles. Sein 2020 erschienenes Soloalbum Something to Say ist das erste Werk, das ausschließlich von Henry produziert wurde und zeigt seine Fähigkeiten als Multiinstrumentalist. Henry wurde 2021 zweimal für einen Grammy nominiert. Am gleichen Abend im Erholungshaus zu hören sind Matthew Whitaker und Michael Mayo.

Candy Dulfer: Frischer Funk im Forum

Candy Dulfer / Foto: Leverkusener Jazztage Candy Dulfer / Foto: Leverkusener Jazztage


Fast schon eine „alte Bekannte“ ist Candy Dulfer, die am 9.11. wieder frischen Funk ins Forum bringt. Nach ihren fulminanten Auftritten von 2009, 2012, 2013, 2014, 2016, 2018 und 2022 wird die Saxophonistin, „Hollands attraktivster Funk- und Soul-Export“ auch in diesem Jahr das Forum wieder zum Beben bringen.
Candy spielt auf zahlreichen Aufnahmen weltbekannter Musiker und veröffentlicht eigene Alben, auf denen als Gaststars unter anderem Maceo Parker, Van Morrison, Dave Stewart, Soul-Diva Angie Stein und ihr Vater Hans Dulfer mitwirken. Dazwischen tourt sie regelmäßig durch Europa und lässt es auf den Bühnen ordentlich krachen. Die Jazztage freuen sich einmal mehr auf Hollands attraktivsten Funk- und Soul-Export. Ebenfalls im Forum zu Gast sind Dirty Loops und Jazzbois.

Bill Friesell Trio / Foto: Monica Frisell Bill Friesell Trio / Foto: Monica Frisell


Auf den Abend des 9.11. im Erholungshaus dürfen sich die Gitarren-Fans freuen: hier teilen sich das Bill Frisell Trio, das John Scofield Trio sowie Discovery Collective die Bühne.
Bill Frisells Trio mit dem Bassisten Thomas Morgan und Rudy Royston am Schlagzeug ist musikalisch flink genug, um mit Frisell überall spontan hinzugehen. Sie beherrschen das umfangreiche Ouevre der Frisell-Kompositionen ebenso wie die Pop-, Folk- und Standard-Songs, die Bill immer wieder gerne interpretiert. Die Methode des Trios ist interaktiv, gesprächig und jederzeit bereit zu grooven, was bei jedem Halt zu neuen und überraschenden Auftritten führt.

John Scofield und seine Trio-Kollegen - der Bassist Vicente Archer und der Schlagzeuger Bill Stewart - sprühen vor Kameradschaft und spontanen Einfällen. Die drei lassen die Funken sprühen, wenn sie sich durch eine Reihe von Jazz-Standards und raffinierten Eigenkompositionen wippen, tauchen und weben. Das Trio ist mehr als nur eine Ansammlung von Melodien, es spielt Musik, die den Geist verkörpert, der den Jazz seit seinen Anfängen lebendig und lebendig gehalten hat.
Unkonventionelle Strukturen, komplexe Rhythmen, anspruchsvolle Klangfarben und die Kombination von Elektronischer klanggestaltung und akustischen Sounds ergeben das Klangbild des Discovery Collectives. Sie bedienen sich verschiedener Einflüsse, die von Drum and Bass, Jazz-Fusion, Hard Rock bis hin zum Zeitgenössischem Jazz reichen. Die Band sucht in und außerhalb der Kompositionen stets den Raum für Improvisation, Entwicklung und Interaktion mit der Musik und dem Moment.


Am Freitag, den 10.11, werden Jan Delay und Disko No. 1 das Forum rocken. Es gibt in der deutschen Poplandschaft nur wenige Musiker, die eine ähnlich überraschungsreiche Karriere vorweisen können wie Jan Delay.Jan Delay schöpft aus fünf Jahrzehnten (schwarzer) Popgeschichte, aber spielt just im Hier und Jetzt. In ihm stecken Daft Punk und Drake, Burna Boy und Stefflon Don, Sly & Robbie und Meek Mill. Jan Delay und seine grandiose Band spielen mit Disco, Trap, Funk, Afrobeats, Ska, Arenatechno, Reggae, Rock, Soul …. wie es nur Freigeister wie Jan Delay & Disko No.1 tun können. Ebenfalls an diesem Abend zu hören ist José James.

Jan Delay / Foto: Leverkusener Jazztage Jan Delay / Foto: Leverkusener Jazztage

Am gleichen Abend im Erholungshaus zu Gast ist die WDR Bigband feat. Makoto Ozone. Der japanische Pianist Makoto Ozone lässt in seiner Musik unterschiedliche Klangwelten und eine Vielzahl von Einflüssen aus Jazz und Klassik verschmelzen. Durch sein Studium am Berklee College of Music in Boston kam er schon früh in Kontakt mit der amerikanischen Szene. Sein Name sprach sich schnell herum, so dass Ozone schon bei seinem Karrierestart mit Jazzgrößen wie Gary Burton oder Branford Marsalis zusammenarbeitete. Makoto Ozone kann auf eine umfangreiche Diskografie zurückblicken, er hat über 30 Alben unter seinem Namen und als Komponist in Solo-, Duo- und Trio-Besetzungen veröffentlicht und hat an vielen anderen Produktionen mitgewirkt. Jetzt kommt Ozone zum ersten Mal zur WDR Big Band, wo er sich multifunktional als Pianist, Komponist, Arrangeur und Bandleader präsentiert.

Der zweite Act im Erholungshaus ist Steve Gadd, einer der begehrtesten Studiomusiker der Welt. Gadd gilt als einer der einflussreichsten Schlagzeuger der zeitgenössischen Musik und kann alles spielen, und überbrückt mühelos verschiedene Musikstile.


Den 11.11 im Forum teilen sich Incognito, Kennedy Administration und The Next Movement.
Incognito gehören zu den ganz Großen in der Musikszene. Seit ihrer Gründung 1980 durch Mastermind Jean-Paul „Bluey“ Maunick ist die britische Jazz/Funk/Soul-Band nicht mehr aus dem kollektiven Musikgedächtnis wegzudenken. Der explosive, ethnisch bunte Mix beeinflusste bis heute zahlreiche Künstler. Wer kann schon von sich behaupten, seit mehr als 30 Jahren aktiv in das Musikgeschehen einzugreifen? Incognito sind solch ein einzigartiges globales Phänomen. Als Gastsängerinnen gehören Vanessa Haynes und Natalie Williams zu Incognitos aktueller Live-Besetzung.

Das funky Trio The Next Movement hat sich den Namen der heißesten Neu-Entdeckung erspielt und mit ihrer explosiven Show, hoher Musikalität und charmantem Witz die Herzen der Groove-Fans erobert. Das aktuelle Album zeigt das helvetische Groove-Trio nicht nur in Höchstform, sondern auch äußerst facettenreich. Das Album ist vollgepackt mit Neo-Funk, Neo-Soul und Groove.

Vom Funk throwdown zum verführerischen Bossa Nova, vom nachdenklichen Erzählen zum ultimativen Party-Song, die Kennedy Administration zeigt eine außergewöhnliche Vielseitigkeit auf ihrem vielversprechenden Debutalbum. 

Am 11.11. im Erholungshaus sind das Tingvall Trio, das Omer Klein Trio und Noise Adventure zu hören. Das Tingvall Trio feiert 2023 sein zwanzigjähriges Bandjubiläum. Besonders bemerkenswert ist, dass das Trio seit der Gründung bis zum vorliegenden neunten Album, BIRDS, immer in der gleichen Besetzung agiert. Neben dem Pianisten und Namensgeber Martin Tingvall am Piano sind dies Omar Rodriguez Calvo am Kontrabass und Jürgen Spiegel, der für Drums und Percussion verantwortlich zeichnet.

XATAR / Foto: Peter Regaud XATAR / Foto: Peter Regaud

Am 12.11.  trifft "Rheingold" auf Funkband – XATAR präsentiert gemeinsam mit den Heavytones genresprengendes Programm „Das letzte Mahl“. Er gehört zu den erfolgreichsten Rap-Artists des Landes, ist Bestseller-Autor, Schauspieler, Unternehmer und Labelboss –  die Karriere von Giwar Hajabi, besser bekannt unter seinem Künstlernamen XATAR, ist in Deutschland beispiellos. "Rheingold", die Verfilmung seiner Biografie, zählt zu den erfolgreichsten deutschen Spielfilmen der jüngeren Vergangenheit und findet in ganz Europa Beachtung.

Die Heavytones begeistern seit Generationen die TV-Zuschauer*innen im deutschsprachigen Raum mit ihren exzellenten Funk/Soul/Jazz-Arrangements und Kollaborationen mit Weltstars wie Adele, Kyle Minogue, James Brown und vielen mehr in Shows wie TV Total und zahlreichen weiteren Formaten. Mit ihrem gemeinsamen Live-Programm "Das Letzte Mahl" sprengen XATAR und heavytones Genregrenzen und vermengen Soul-/Funk-/Jazz-Sound-Sound mit hartem Rap von der Straße. Wenn explosive Bläsersätze, treibenden Percussions, funky Gitarren und Vintage-Keyboard-Flächen auf Gangster-Rap mit schonungslosen Lyrics treffen, verspricht das nicht weniger als ein neues Level an Hiphop und energetischem Live-Entertainment.

Am gleichen Abend ist dreifach mit dem German Jazz Award ausgezeichnete Electro-Jazz Formation Nighhawky erstmalig zu den Leverkusener Jazztagen. Im Gepäck ihr neues Live Album ‚Next to the Roxy‘ – kräftige Melodien, groovige Rhodes Sounds und satte Bässe. Außerdem zu hören sind Afra Kane, ist eine italienische Pianistin, Singer-Songwriterin und Komponistin mit einer immensen Bandbreite an musikalischen und kulturellen Einflüssen, sowie Markus Becker, gefeierter Haydn- und Reger-Interpret, unterwegs als Solist mit renommierten Orchestern und Kollegen wie Igor Levit und Albrecht Mayer, Professor an der renommierten Musikhochschule in Hannover, und Lutz Krajenski- gefragter Pianist, Keyboarder, Arrangeur und Produzent.

Besondere Atmosphäre im Erholungshaus

Zahlreiche Künstler, so verrät Festivalleiter Fabia Stiens, präferieren einen Auftritt im Erholungshaus - der besonderen Atmosphäre wegen, Und so ist es nicht verwunderlich, dass nach dem fulminanten Abschluss im Forum noch viele weitere Konzerte im Erholungshaus stattfinden. 

Am 14.11. zu Gast im Erholunghaus ist die norwegische Sängerin Rebekka Bakken. Fernab aller Genregrenzen ist die Singer/Songwriterin allen Schubladen entwachsen und lässt aus allen Ecken Stileinflüsse zu, sei es die Folklore ihrer Heimat oder Country & Western aus den fernen USA. Sie verneigt sich mit Coverversionen vor Tom Waits und Ludwig Hirsch. Viele ihrer Kompositionen tragen die eigene Biographie in sich, und zusammen mit ihren Ansagen entsteht so ein Bild einer hoch emotionalen Frau, die in der Lage ist, all die Facetten ihrer Seele in höchster Gesangskunst ins Publikum zu verströmen.

Auf ihrem Album „Always On My Mind” (VÖ 28.04.23, Sony),  überführt die norwegische Sängerin und Songwriterin Rebekka Bakken ihre Lieblingslieder in ihren unverwechselbaren Klangkosmos zwischen atmosphärischem skandinavischem Pop und Jazz. Zusammen mit ihrer Band lässt sie Klassiker wie „Yesterday“ von Lennon/McCartney, „Here Comes The Flood“ von Peter Gabriel oder „Why” von Annie Lennox ebenso in einem völlig neuen Sound erklingen, wie „Break My Heart Again” von Finneas O`Connell, der mit seiner Schwester Billie Eilish für eine neue Generation von Songwriter*Innen steht.

Carminho - Große Stimme des Fado 

Carminho / Foto: Fernando Tomaz Carminho / Foto: Fernando Tomaz


Am 16.11. ist Carminho zu Gast im Erholungshaus, die große Stimme des Fado und eine der portugiesischen Künstlerinnen mit der größten internationalen Ausstrahlung. Sie bringt ihr neues Album „Portuguesa“ auf den Markt und setzt hiermit ihre tiefgreifende Arbeit als Autorin, Performerin, Kulturaggregatorin und ultimative Inspiration für ein zeitgenössisches Portugal fort. "Dieses sechste Album enthält 14 Kompositionen, mehrere mit Texten und Musik von ihr selbst und anderen Autoren. Die Komponistin und Performerin übernimmt sowohl die Produktion des Albums als auch die Komposition von originalen traditionellen Fado-Liedern. Auf der Suche nach einer Vertiefung ihres Denkens über den Fado erkundet Carminho verschiedene Kombinationen innerhalb des Kanons und experimentiert mit der Form.

Am 17. 11. sind Quadro Nuevo im Erholungshaus zu hören. Die mediterrane Leichtigkeit des Seins war zweifellos immer schon prägend für die Instrumental-Kunst von Quadro Nuevo: italienische Tangos, französische Valse, ägäische Mythen-Melodien, waghalsige Fahrtenlieder entlang einer sonnenbeschienen Küstenstraße, orientalische Grooves, Brazilian Flavour und neapolitanische Gassenhauer – sie alle dienen als vergnügliche Barke für lustvoll improvisierte Abenteuerfahrten. Die Anregungen und Inspirationen hierzu holte sich Quadro Nuevo auf ausgedehnten Reisen: Musikalische Juwelen aufgelesen auf den Plätzen und an den Gestaden des Südens. Quadro Nuevo erhielt zweimal den ECHO als "bester Live-Act des Jahres", den German Jazz Award und eine Goldene Schallplatte.

Am 18.11. bestreitet Rabih Abou – Khalil die Bühne im Erholungshaus. Khalil ist ein Grenzgänger zwischen den Welten der von traditioneller arabischer Musik und europäischer Klassik bis hin zum offenen Jazz. Gleich einem Wanderer zwischen den Kulturen verbindet der im Libanon geborene und nach langem Aufenthalt in Deutschland mittlerweile in Frankreich lebende Oud-Virtuose und Komponist, arabische, europäische und amerikanische Musik zu einer hochintelligenten Melange, fernab jeglicher Worldmusic-Moden. Unvoreingenommen, mit wachem Geist, hoher spielerischer und kompositorischer Kompetenz und einer guten Portion Humor gelingt es ihm auf außergewöhnliche Weise, die oftmals konträren Welten miteinander zu verschmelzen. So scharte er auch große Namen aus der Welt des Jazz wie Charlie Mariano, Kenny Wheeler oder Joachim Kühn um sich, aber auch Klassiker: das Ensemble Modern, das Balanescu Quartett, das Kronos Quartett oder das BBC Symphony Orchestra. Seine Arbeit ist so erfolgreich, dass ihm in einem Jahr gleich fünfmal der Jazz Award verliehen wurde; 2002 erhielt er eine Ehrenurkunde zum Preis der deutschen Schallplattenkritik für sein Gesamtwerk. Seine komplexen Kompositionen vereinen arabische Metren und Tonskalen wie auch ausgeprägte Improvisationen. Das Ergebnis ist eine frische Musik, faszinierend komplex, mitreißend virtuos, hochsinnlich.


Am 19.11. beschließen Singer-Songwriter-Pianist Michael Kaeshammer und das Seven Trio die 44. Leverkusener Jazztage. Michael Kaeshammer ist mit seiner naturgewaltigen Live- Performance und dem neuen Album „Turn It Up“ auf dem Sprung, von Vancouver Island in British Columbia nach Jahrzehnten großer Erfolge rund um den Globus die alte Heimat zu erobern.
Darin kümmert er sich weniger denn je um Stilistik, er ist das Medium. Musik fließt durch seine Hände ins Piano, durch seine verführerische Stimme ins Mikro und inspiriert seine Mitmusiker. Das sind Matt Chamberlain (Drums), der schon mit John Mayer, Bob Dylan oder Elton John gespielt hat, David Piltch, der unter anderem Solomon Burke, Bonnie Raitt oder kd Lang mit seinem Bass unterstützt hat sowie Michaels Toronto Horn- Section. Highlights neben dem Titeltrack sind u.a. der Pop-Jazz-Crossover Song „Never Knew What Love Was”, der mitreißende Rocker „Sweepin’ The Floor”, die emotionale Ballade „One More Time” sowie eine überraschend frische Version des Queen-Klassikers „Crazy Little Thing Called Love”.

Seven ist Vollblutmusiker – im besten Sinne eigenwillig und unglaublich kreativ. Am Anfang war sein Ruf als begnadeter Livemusiker. Als erster Europäer überhaupt eröffnete er das Sundance-Festival in den USA. Zurück in Europa trat er beim Montreux Jazz Festival auf und spielte eine ausverkaufte „Unplugged“-Theatertour. Parallel stürzte sich SEVEN in sein Jubiläum „The Art Is King“ sorgte 2012 für glühende Kritiken und mit über 30.000 verkauften Tickets war er oben angekommen. Die fantastischen Vier sicherten sich zum ersten Mal einen Schweizer Support, jede der Shows endete mit einer Zugabe und die Rap-Profis verpflichteten ihn als ersten Sänger überhaupt für ihre Single. In der Folge wurde Seven als erster Schweizer Musiker in die dritte Staffel von „Sing meinen Song – das Tauschkonzert“ eingeladen. Sein neuestes Werk – das Album "Ich bin mir sicher" erschien 2022 pünktlich zum 20. Bühnenjubiläum. Der Albumtitel impliziert wohl einerseits die Fortsetzung der Reise gefährlich nah zu sich selbst und andererseits auch das Festhalten an dem deutschen Stift. Alle neuen 17 Tracks sind auf Deutsch. Das Werk ist wohl das direkteste Pop-Soul Album, was Seven je kreiert.

Weitere Informationen und alle Termine unter www.leverkusener-jazztage.de.









43. Leverkusener Jazztage: Garant für Finest Funk, Soul, Jazz und Blues

Ab Donnerstag, den 3. November, heißt es wieder: Bühne frei für die großen Starts der Jazz-Szene. Dann geben sich Billy Cobham, Marcus Miller, Candy Dulfer, Jamie Cullum oder Nils Landgren quasi die Klinke in die Hand. Die 43. Leverkusener Jazztage hat Festivalleiter Fabian Stiens wieder fabelhaft komponiert. Sollten sich die Erwartungen der Veranstalter erfüllen, kann das Festival mit rund 40.000 Besuchern rechnen und so zum größten deutschen Jazzfestival aufsteigen.

Billy Cobham (Foto: Leverkusener Jazztage) Billy Cobham (Foto: Leverkusener Jazztage)


Den musikalischen Auftakt am 3. November macht kein geringerer als Billy Cobham, der bereits im Jahr 2001 vom Modern Drummer Magazine zu einem der einflussreichsten Drummer ernannt wurde. Nicht erst seit Hits wie Stratus ist er Idol für Generationen von Schlagzeugern.

William C. Cobham wurde am 16. Mai 1944 in Panama geboren, wo er durch die Beobachtung seines Cousins eine Vorliebe für Schlagzeug entwickelte. Im Alter von drei Jahren zog seine Familie nach New York City und im Alter von acht Jahren gab Billy zusammen mit seinem Vater sein Debüt als Schlagzeuger. Als Heranwachsender spielte Billy bei den St. Catherine’s Queensmen an der High School of Music and Art. Nach seinem Abschluss diente Billy als Schlagzeuger in der U.S. Army National Band. Danach spielte er als Schlagzeuger in der Band des Pianisten Horace Silver und tourte mit ihm in den späten 1960er Jahren durch die Vereinigten Staaten. Dann verließ er die Band, um im Fusion-Ensemble von Miles Davis mitzuspielen, wo er auf Davis-Klassikern wie „Like-Evil“ und „A Tribute to Jack Johnson“ zu hören ist. Schließlich trennte sich Cobham von Davis‘ Gruppe, um mit dem Mahavishnu Orchestra zu arbeiten, wo er seine Technik und seinen Fusion-Stil weiter erforschen konnte, der viele in den folgenden Jahren beeinflusste.

Nachdem er beschlossen hatte, sich vom Mahavishnu Orchestra zu trennen, gründete Cobham seine eigene Band, Spectrum, und unterschrieb bei Atlantic Records. Das Debütalbum von Spectrum enthielt eine Mischung aus Jazz, Funk und Rock, die es Cobham ermöglichte, weiter mit dem Schlagzeug zu experimentieren. 1975 veröffentlichte Cobham „A Funky Thide of Sings“ und wandte sich damit ausschließlich dem kommerziellen Jazz zu. 1977 verließ Cobham Atlantic und unterschrieb beim CBS-Label, das ihm den kommerziellen Erfolg ermöglichte, den er sich immer gewünscht hatte. Nachdem er CBS verlassen hatte, konzentrierte sich Cobham auf seine Möglichkeiten als Session-Schlagzeuger und andere Nebenbeschäftigungen, wie z. B. als Schlagzeuger für das Nebenprojekt Bobby & the Midnites von Grateful Dead. 1988 half Cobham bei der Gründung einer Gruppe namens Jazz is Dead, die die Musik von Grateful Dead mit Jazz-Elementen neu interpretierte.

Gregory Porter mit neuem Album zu Gast

Am 5. November ist Jazzsänger Gregory Porter zu Gast im Forum. Mit im Gepäck hat er sein sechstes Studioalbum „All rise“, das er mit seiner hervorragenden Band performen wird.

Gregory Porter (Foto: Leverkusener Jazztage / Erik Umphery) Gregory Porter (Foto: Leverkusener Jazztage / Erik Umphery)

„Beinahe vier Jahre sind verstrichen, seit Gregory Porter mit “Take Me To The Alley” sein letztes Album mit frischem Eigenmaterial herausgebracht hat. Vier Jahre, in denen der Sänger natürlich nicht untätig war. Denn in diesem Zeitraum nahm er für Decca den wunderbaren Nat-King-Cole-Tribut “Nat King Cole & Me” (2017) auf und veröffentlichte zudem zwei europäische Konzertmitschnitte: “Live In Berlin” (2016) und “One Night Only: Live At The Royal Albert Hall” (2018). Außerdem gab er sich als Gast die Ehre auf Einspielungen von Schlagzeug-Legende Louis Hayes (“Serenade For Horace”) und Jeff Goldblum (“I Shouldn’t Be Telling You This”). Doch mit seinem sechsten Studioalbum “All Rise”, das einen brillanten Mix aus Jazz, Soul, Blues und Gospel bietet, kehrt er jetzt endlich wieder zurück zu von ihm selbst verfassten neuen Songs, in denen er sein Herz auf der Zunge trägt. Die Lyrics sind von Porters Alltagsphilosophie durchtränkt und handeln vom wahren Leben. Das von Troy Miller (Laura Mvula, Jamie Cullum, Emili Sandé) produzierte Album spiegelt auch die Entwicklung von Porters Kunst zu etwas noch Nachdrücklicherem, Gefühlvollerem, Intimerem und auch Universellem wider. Nach der Aufnahme von “Nat King Cole & Me” standen für Porter zwei Dinge fest: dass er sein nächstes Album ebenfalls mit einem Orchester einspielen wollte und dass Musik Heilen kann. “All Rise” strotzt nur so vor Liedern über unerschütterliche Liebe, enthält aber auch ein paar aufmüpfigere Songs, weil der Weg zur Heilung schließlich nicht eben ist.

Die spielfreudige „Meute“ bringt am 6. November das Forum zum Beben. Die explosive elfköpfige Techno Marching Band aus Hamburg hat sich innerhalb kurzer Zeit zu einem weltweit gefeierten Phänomen entwickelt und zu gemeinsamen Auftritten mit Künstler*innen wie Laurent Garnier, Flume oder Solomun geführt.
Am gleichen Abend ist Tommy Emmanuel zu Gast im Erholungshaus. Der australische Gitarrist gilt als Impulsgeber für die Sechssaiter-Szene und gehört zu Recht zur instrumentalen und kompositorischen Superlative.

Spyro Gyra im Erholungshaus

Am 7. November verzaubern Spyro Gyra die Fans im Erholungshaus. Die New Yorker Band kann mittlerweile mehr als 10.000 Auftritte und 35 Alben zurückblicken und begeistert auch in Leverkusen mit ihrer unvergleichlichen Musikalität.

Spyro Gyra (Foto: Leverkusener Jazztage) Spyro Gyra (Foto: Leverkusener Jazztage)


Nils Landgren (Foto: Leverkusener Jazztage) Nils Landgren (Foto: Leverkusener Jazztage)

Nils Landgren: Der Mann mit der roten Posaune

Nils Landgren steht für Vielseitigkeit. Der Posaunist mit der roten Posaune kann sich sowohl markant und funkbetont wie auch melancholisch und sentimental geben. Dies wird der schwedische Musiker am 8. November im Erholungshaus beweisen.


Der Weltkasse-Bassist Marcus Miller hat sich auch als Komponist und Multiinstrumentalist einen Namen gemacht. Mit hervorragenden jungen Instrumentalisten lässt er den Abend am 9. November im Forum zu einem klanggewaltigen Ohrenschmaus werden - natürlich mit brandneuen frischen bassigen Songs.


Marcus Miller: Ausnahmebassist und Multiinstrumentalist

Jeder Auftritt der Marcus Miller-Szene ist ein Ereignis im eigenen Universum, das sich zwischen Funk, Soul und dem heutigen Jazz bewegt. Mr. Miller ist ein Schöpfer, Produzent, Multiinstrumentalist und obendrein ein produktiver und unkonventioneller Komponist. Seine zahlreichen Kooperationen mit den ganz Großen: Miles Davis, Eric Clapton, George Benson, Aretha Franklin, Brian Ferry, Wayne Shorter, Herbie Hancock und Carlos Santana, um nur ein paar zu nennen, haben sein musikalisches Umfeld geprägt. Zu unserer Freude wird er mit einem neuen Opus (Blue Note / Universal) auf die Bühne zurückkehrt und sein Publikum verzaubern und überraschen. Wir freuen uns seine Musik zu leben, zu entdecken und zu hören.

Marcus Miller (Foto: Leverkusener Jazztage / Thierry Dubuc) Marcus Miller (Foto: Leverkusener Jazztage / Thierry Dubuc)


Am gleichen Abend ist Joe Lovano and the Marcin Wasilewski Trio zu Gast im Erholungshaus.


Jamie Cullum: Humorvolle, melancholische und ernste Songs im Gepäck

Der Sänger Jamie Cullum hat sich in den letzten 20 Jahren seiner Karriere einen großartigen Ruf als Life-Performer aufgebaut und hat schon mit zahlreichen großen Künstlern wie Herbie Hancock, Lang Lang oder St. Vincent die Bühne geteilt. Am Klavier gilt er genauso als unbestrittener Gigant. Aufgrund der großen Nachfrage ist Jamie Cullum an zwei Abenden, am 10. und 11. November, im Forum zu hören.


Jamie Cullum (Foto: Leverkusener Jazztage) Jamie Cullum (Foto: Leverkusener Jazztage)

Sein aktuelles Album heißt “Taller“, das Jamie Cullum im November 2019 via Universal Music veröffentlicht hat und für das er sich ganze vier. Jahre Zeit gelassen hat. In den Tracks auf dem neuen Album singt Jamie Cullum etwas selbstironisch, dass er — als 1,60m großer Mann — doch gerne wachsen würde. Musikalisch ist der talentierte Brite auf jeden Fall gewachsen, denn es gibt nicht nur humorvolle Tracks wie die Single “Taller” auf die Ohren, sondern auch melancholischere und ernstere Tracks wie “The Age Of Anxiety” und dem gospeligen “Mankind” oder den absoluten Hit mit coolem Saxophon-Riff “Usher”.

Mit dem Album will Jamie Cullum eben nicht nur mit einem Augenzwinkern auf seine physische Größe verweisen, sondern auch auf eine innerliche — eine Einstellung, die man mit dem Erwachsenwerden erreicht. Zum Entstehungsprozess sagt der 39-jährige: “Ich musste erst zu mir als Person zurückfinden. Als das klappte, kamen auch die Songs. Und dann war auch klar: Es muss ein Album mit meinen Songs werden. Sie strahlten eine neue Art von Ehrlichkeit aus”.

Funky, funky Candy: Candy Dulfer lässt es krachen

Schon fast eine Institution bei den Leverkusener Jazztagen ist die Niederländische Saxofonistin Candy Dulfer. Mit Songs wie „Lily was Here“ oder „Pick up the Pieces“ wird sie am 12. November wieder einmal das Forum zum Tanzen bringen.

Candy Dulfer (Foto: Leverkusener Jazztage) Candy Dulfer (Foto: Leverkusener Jazztage)

Bereits im Alter von sechs Jahren greift Candy Dulfer zum Saxophon. Ihr Vater Hans, selbst ein erfolgreicher Saxophonist, erkennt das Talent seiner Tochter und beginnt, sie zu fördern. Dank ihres Könnens, der stetigen Arbeit an sich selbst, unzähligen Jam-Sessions und der Unterstützung ihres Vaters entwickelt sich das junge Mädchen rasch zu einem Begriff in niederländischen Musikerkreisen. Als 14-jährige gründet sie ihre erste eigene Band „Funky Material“. Verschiedene Radio- und Fernsehauftritte folgen, mehrere Plattenfirmen zeigen sich interessiert.

Mitte der 1980er Jahre spielt sie ein Madonna-Konzert-Opening in Rotterdam, durch das sie sich weiter etabliert. Ihre Konzerte sind fortan für ein Jahr im Voraus ausverkauft. Der damalige Megastar Prince wird auf die junge Künstlerin aufmerksam und gibt Candy die Möglichkeit, Proben ihres Könnens zu zeigen. Die Künstlerin überzeugt auf voller Linie – und so beginnt mit dem Album „Graffiti Bridge“ eine lang andauernde künstlerische Zusammenarbeit. Zum Riesenerfolg entwickelt sich ihr zusammen mit Dave Stewart (Eurythmics) eingespielter Titelsong zum gleichnamigen Film „Lily Was Here“. Dieser Hit bedeutet für Candy den endgültigen Durchbruch als international anerkannte Künstlerin: Sie unterzeichnet ein Angebot der Plattenfirma BMG Ariola. 1990 erscheint Candy Dulfers erstes Solo-Album „Saxuality“, 1993 folgt „Sax-A-Go-Go“ und 1995 das Album „Big Girl“. Es enthält u. a. „Wake Me When It’s Over“, ein Duett mit ihrem langjährigen Idol David Sanborn.

Candy spielt fortan auf zahlreichen Aufnahmen weltbekannter Musiker und veröffentlicht eigene Alben, auf denen als Gaststars unter anderem Maceo Parker, Van Morrison, Dave Stewart, Soul-Diva Angie Stein und ihr Vater Hans Dulfer mitwirken. Dazwischen tourt sie regelmäßig durch Europa und lässt es auf den Bühnen ordentlich krachen.

Till Brönner & Dieter Ilg: Seelenverwandte an Bass und Trompete

Till Brönner (rechts) und Dieter Ilg (Foto: Leverkusener Jazztage) Till Brönner (rechts) und Dieter Ilg (Foto: Leverkusener Jazztage)


Manche musikalischen Konstellationen sind so naheliegend, dass sich die Frage stellt, warum sie nicht schon längst Realität geworden sind. Und wenn sie dann endlich das Licht der Welt erblicken, kommen sie uns so vertraut vor, als ob wir sie schon immer gekannt hätten. Eine dieser Konstellationen ist das Duo aus dem Berliner Trompeter Till Brönner und dem Freiburger Bassisten Dieter Ilg. Sie sind, im wahrsten Sinne des Wortes Seelenverwandte, so fadenscheinig der Begriff auch klingen mag. Sie versuchen oft das Gleiche auf ihren gegensätzlichen Instrumenten das Gleiche zu tun, auch wenn sie es auf ganz unterschiedliche Weise ausdrücken. Folglich passen sie zueinander perfekt. Diese Osmose ist nun auf ihrem gemeinsamen Debütalbum Nightfall deutlich zu hören.

In den letzten Jahren kamen einige Menschen in den Genuss, das Duo Till Brönner - Dieter Ilg live zu erleben. Beide Musiker gehören längst zu den großen Protagonisten des deutschen und europäischen Jazz. Brönner hat Alben in den unterschiedlichsten Brönner hat in den unterschiedlichsten Formationen Alben aufgenommen, als Produzent für so unterschiedliche Künstler wie die Filmdiva Hildegard Knef und den Bariton Thomas Quasthoff, stürzte sich in spontane Live-Auftritte mit Freejazzern wie Baby Sommer und Christian Lillinger und spielte auf Einladung von Barack Obama im Weißen Haus. In den 1990er Jahren entdeckte Ilg das deutsche Volkslied Ilg entdeckte in den 1990er Jahren das deutsche Volkslied für den Jazz, unterstützte Musiker wie Randy Brecker, Charlie Mariano oder Nguyen Le mit seinem sonoren, nachdenklichen aber immer ungemein aufgeschlossenen Vortrag und spielte im legendären Quintett mit Albert Mangelsdorff und Wolfgang Dauner. Wenn Ilg und Brönner zusammentreffen, bringen sie nicht nur ein Kapitel Jazzgeschichte und jede Menge Jazzgeschichten zusammen. Jazzgeschichte und viele Jazzgeschichten, sondern auch ein gutes Stück Zukunft.

Ida Sand und Stockholm Underground

Ida Sand & Band (Foto: Leverkusener Jazztage) Ida Sand & Band (Foto: Leverkusener Jazztage)

Selbst in Schweden, wo man lange versuchte, das öffentliches Leben aufrecht zu erhalten, war 2020 irgendwann Schluss. Und wie überall traf der Corona-Blues die Musiker mit am härtesten. „Ich fühlte mich wie amputiert, sehnte mich nach dem Singen und habe die Musik so vermisst“, erinnert sich Ida Sand, die Stockholmer Sängerin und Pianistin, die seit vielen Jahren in Europa etabliert und dementsprechend normalerweise gut beschäftigt ist. Und ihrem langjährigen Begleiter an Keyboards und Orgel Jesper Nordenström ging es nicht anders. „Eines Tages rief er an und meinte: ‚Lass uns in meinem Studio treffen und irgendwas machen‘. Okay, sagte ich, ich kann versuchen, ein paar Kompositionen mitzubringen. Und dann fragten wir noch ein paar Freunde, ob sie mitspielen wollen. Alles kam wirklich nur aus dem Verlangen heraus, endlich wieder zu tun." Und wie sehr sich das gelohnt hat, wird sie in Leverkusen unter Beweis stellen.

Level 42: Britischer Jazz und Funk auf höchstem Level

Generationen von Bassisten hat das Spiel von Mark King von der Band Level 42 nicht nur bei „Lessons in Love“ fasziniert. Seit 38 Jahren unterwegs und noch lange nicht müde: LEVEL 42 kommen während ihrer Tour am 13.11.2022 zum Jazzfest nach Leverkusen ins Forum.

Nach einer 37-tägigen ausverkauften UK & Europa Tour 2016, einer Tour in Japan 2017 und 27 gespielten Festivals im selben Jahr könnte man den Herren von LEVEL 42 eine gewisse Müdigkeit und damit eine wohl verdiente Auszeit nicht übelnehmen. „Auf gar keinen Fall!“, meint Bassist und Frontman Mark King voller Euphorie. „Ich hatte während den letzten Tourneen den Spaß meines Lebens! Dadurch, dass wir jetzt die Blechbläser mit dabeihaben, hat sich die Band nicht nur musikalisch weiterentwickelt, sondern auch die Art und Weise wie wir uns unseren Fans gegenüber präsentieren. Neuerfindung kann eine wunderbare Sache sein!“
2019 ging LEVEL 42 auf Eternity Tour und machten am 24. August 2019 einen Ausverkauf Stopp in Köln für das einzige Deutschland-Konzert während dieser Tour.

Level 42 Level 42

Aktuell haben die Band und Mark 14 Studio-Alben, 7 Live-Alben, die ‚Sirens‘ EP und 6 Kompilation-Alben veröffentlicht. Weiter hatten sie 18 Top 40 Singles, wie Lessons in Love, Something About You, Leaving Me Now, Running in the Family und Hot Water. Sie verkauften mehr als 30 Millionen Alben weltweit und spielten allein in der Wembley Arena insgesamt 21 ausverkaufte Konzerte.

Damit ist und bleibt Level 42 auch weiterhin ein Markenzeichen für britischen Jazz und Funk auf höchstem Level.

Weitere Informationen und alle Termine unter www.leverkusener-jazztage.de.